Donnerstag, 26. November 2015

Die kleine Regenzeit

Ein halbes Jahr ist es nun schon her, dass ich aufgeregt und erwartungsvoll im Vorbereitungszimmer der mündlichen Geografieabiturprüfung saß und ganz gespannt den Umschlag mit meinem Thema zog: Die Monsunzirkulation.
Während ich damals die Entstehung und Auswirkungen am Beispiel Indien erklärte, erlebe ich nun hier in Tanzania die praktische Seite dieser großräumigen Luftzirkulation. 
Im Moment erlebe ich die für von Monsunwinden betroffenene Gebiete typische durch den Nordmonsun verursachte kleine Regenzeit: vuli. 
Diese beginnt in der Regel Ende Oktober/Anfang November und dauert bis Dezember an. Allerdings wirkt sich diese regional ganz unterschiedlich aus: Während sich ein von uns etwa eine Stunde entferntes Gebiet über einen Tag Regen in dieser Zeit freut, regnet es bei uns fast täglich, besonders nachts. 
So müssen wir uns bei den Visitations auch ein wenig darauf einstellen, uns zwischendurch unterstellen, andere Straßen/Wege wählen oder im schlimmsten Fall eher abbrechen.
Trotz dieser kleinen Einschränkungen ist dieser Regen ein Segen: Es grünt und die Pflanzen und damit auch viele Nahrungsmittel wachsen und werden reif!

Auf Visitation:


Montag, 23. November 2015

Mahafali – 22. November 2015

HuYaMwi, das Projekt, in dem ich arbeite, gehört zur Bibelschule Mwika, der Chuo cha kilutheri cha biblia na theolojia Mwika. So wohnen wir auch auf dem Campus dieser Hochschule, an der Pfarrer, Evangelisten und Musikstudenten ausgebildet werden. 
Am letzten Sonntag bekamen 102 Schüler, die ihr Studium im Juli beendet haben (oder wie einigige Evangelistenstudenten das Grundstudium, an welches sie jetzt noch ein Aufbaustudium anhängen können), feierlich ihre Zeugnisse überreicht. Für diese Graduationfeier (Mahafali) wurde die ganze letzte Woche alles auf Hochglanz herausgeputzt, aufgebaut und geschmückt. Sogar der Generator wurde noch repariert, um auch gegen Stromausfall gewappnet zu sein. Außerdem übten wir mit dem Chor der Bibelschuele, in dem Sarah und ich seit einiger Zeit mitsingen, täglich, um am Sonntag zu glänzen...
Diese große Feier mit geschätzt 800 Leuten begann mit einem festlichen Einzug und einem Gottesdienst, den zahlreiche Leute mitgestalteten (Direktor und Lehrer der Bibelschule, der Vizebischof (vertrat den Bischof) und andere offizielle Gäste, unser Chor sowie einige andere Chöre aus den Gemeinden der Absolventen,...). Im zweiten Teil erhielten dann alle Absolventen ihre Zeugnisse/Urkunden bis es schließlich gegen 13.30 Uhr (gegen 9 Uhr ging es los) Essen gab. In vielen Gegenden Tanzanias ist es Tradition, dass es zu solchen wichtigen Anlässen und großen Festen Ziege gibt. Diese wird im Ganzen zubereitet und auch im Ganzen zur Schau gestellt, bis sie schließlich nach dem Essen vor allen Gästen zerteilt und das Fleisch, sehr begehrt, verteilt wird. Übigens gibt es bei einem christlichen Fest, anders als es wahrscheinlich bei einem Fest dieser Art in Deutschland üblich wäre, keinen Alkohol. Dafür gibt es für jeden Soda (wie Fanta, Gingerale, Cola, Sprite,...) – durchaus etwas besonderes.

Glücklicherweise hat auch das Wetter gut durchgehalten (der Gottesdienst war auf den Außengelände der Bibelschule), sodass es rundherum ein gelungenes Fest war. Anschließend feierten die meisten Studenten mit ihren Familien und Freunden...

Feierlicher Einzug der Lehrer, Studenten und Gäste musikalisch umrahmt durch Studenten & Lehrer



Familienmitglieder, Freunde und Gäste der Absolventen und der Bibelschule während des Gottesdienstes

Unser Chor: Kwaya ya Chuo 
...eigentlich war die Kleiderordnung schwarz/weiß... (;

Kleiner Scherz: Der passende
Hut zu den Roben der Lehrer (;

Mittwoch, 11. November 2015

Schnappschüsse

Nachdem ich in den letzten Tagen schon mehrfach erinnert wurde, ist es wieder an der Zeit, euch an einigen Erlebnissen teilhaben zu lassen:

Ausflug zum Lake Chala - einem Kratersee, der auf der Grenze zwischen Kenia und Tanzania liegt (schwimmt man weit genug raus, ist man bereits in Kenia):



 
 
An den Wasserfällen in Marangu (ein Nachbarort) gemeinsam mit Freunden von Sarah, die uns besucht haben:
 



 
Außerdem habe ich am letzten Sonntag mit Freunden an den Hängen des Mount Meru, dem mit etwa 4.565 m zweithöchstem Berg Tanzanias, eine Kaffeetour gemacht. Dort wurde uns genau erklärt, wie Kaffeepflanzen angebaut werden, wie und wann die Bohnen geerntet und verarbeitet werden und welche Unterschiede es bei Kaffee gibt. Natürlich gehörte auch eine Verkostung dazu...
 
Übrigens sind die Bohnen erst reif, wenn die Hülle,
die sie umschließt, rot ist.

Die aus der Hülle geschälten Bohnen trocknen

...nach dem Rösten...
(Den Duft müsst ihr euch dazu denken.)
 
Und natürlich möchte ich euch auch noch unseren neuen Mitbewohner vorstellen, der uns hoffentlich hilft, die Ratten fernzuhalten: Hurricane (er macht seinem Namen übrigens alle Ehre und tobt durch das ganze Haus)