Messingbeschlagene Türen. Kleine,
gewundene Gassen. Musik aus allen Ecken. Ältere Männer in kanzu
(weiße Gewänder) und kofias (Mütze) ein Brettspiel spielend am Straßenrand. Straßenhändler. Kleine Lädchen mit Souvenirs. Gewürzduftmischungen. Meeresausblick.
Es sind so viele Eindrücke, die auf mich einströmten, als ich mich durch Stonetown, das Herz der Insel, treiben ließ. Stonetown ist die Altstadt von Zanzibartown, der Hauptstadt des halbautonomen Teilstaates Tanzanias.
Doch diese meist nur als beliebtes Touristenziel bekannte Insel hat eine lange Geschichte zu erzählen.
Diese beginnt, als arabische Händler und Seeleute Zanzibar als geschützten Stützpunkt für ihren Handel mit ostafrikanischen Küstenstädten nutzen. So wird Zanzibar schnell zur Handelshochburg für Elfenbein, Gewürze (Anbau und Export von Muskat, Gewürznelken, Zimt, Pfeffer,...), aber auch Sklaven. Der Handel mit dem Osten spiegelt sich sowohl im Stadtbild als auch in der stark islamischen Prägung der Insel wieder.
Im 16. Jahrhundert besetzten schließlich portugiesische Eroberer die Insel, sodass die große Handelszeit erst einmal beendet war. Doch nachdem 1968 der Sultan von Oman die Insel übernahm, florierte der Handel mit der arabischen Welt wieder. Zu dieser Zeit löste Zanzibar auch Kilwa Kisiwani (ehemalige Hafenstadt Tanzanias) als Zentrum des ostafrikanischen Sklavenhandels ab. Schätzungen besagen, dass seit den 1860er Jahren jährlich bis zu 50.000 Sklaven auf dem Sklavenmarkt in Zanzibar verkauft wurden.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts nahm jedoch auch das europäische Interesse an Ostafrika zu, sodass sich die Omanis langsam zurückzogen und das Sultanat geteilt wird: Zanzibar steht nun unter britischem Protektorat und wird von einem omanischem Sultan regiert. Erst 1963 wird Zanzibar unabhängig und vereint sich schließlich am 12. April 1964 mit Tanganyika zu Tanzania.
Heute gilt Zanzibar als halbautonomer Staat. Als Teilstaat verfügt er über einen eigenen Präsidenten, eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament.
Quelle: lonely planet - Reiseführer Tansania
Über Silvester hatte ich das Privileg, einige Tage gemeinsam mit Freunden auf dieser Trauminsel verbringen zu dürfen. Es war eine wunderschöne Zeit, in der wir so viele schöne Dinge gesehen und erlebt haben. Die Bilder werden euch sicher einige Eindrücke vermitteln.
Doch das, was Urlaubern auf dieser Insel geboten wird, steht so konträr zum Leben vieler der Menschen, die auf Zanzibar leben. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze.
Urlauber schlafen in Hotels direkt am Strand, genießen großen Luxus, während zwei Häuser weiter die Menschen hoffen, ihre Kinder am nächsten Tag ernähren zu können. Was ist das für eine Ungerechtigkeit? Doch gleichzeitig bietet eben dieser Tourismus, für den auch ein großer Teil der Natur zerstört wird, so vielen Leuten eine Arbeit.
Eindrücke, dieser wundervollen Zeit, die mich jedoch gleichzeitig auch nachdenklich stimmte:
Stonetown
Bei unserer Ankunft mit der Fähre |
Streetfoodmarket |
Auf dem Gewürzmarkt |
Nachdem die Sklaverei auf Zanzibar abgeschafft war, wurde auf dem ehemaligen Sklavenmarkt eine anglikanische Kirche gebaut. |
Wald von Jozani (Teil des Nationalparks Jozani-Chwaka Bay) - die größte Fläche ursprünglichen Waldes, die auf Zanzibar übrig blieb
Traumstrände
Schnorcheln und Riesenschildkröten auf Prison Island
Diese Riesenschildkröte ist stolze 192 Jahre alt! |
Silvesterabend am Strand (: |
Gewürzinsel Zanzibar - auf Gewürztour
Muskatnuss |
Pfeffer |
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