Letzte Besorgungen, Verabschiedungen von allen Verwandten und Freunden, Packen...
...doch nun war er da - der 1. September, an dem wir, das sind 11 Tanzania-Freiwillige des Leipziger und Berliner Missionswerkes, uns auf den Weg machten, um einen einjährigen Freiwilligendienst in den Partnerkirchen in Tanzania zu leisten. Innige Umarmungen mit den Lieben, Abschiedstränen und ein letztes Zurückschauen auf die Heimat - von Leipzig über Istanbul nach Dar es Salaam.
Die ersten Tage dieses nun vor uns liegenden Jahres verbrachten wir in Dar es Salaam, der mit etwa 4,3 Millionen Einwohner größten Stadt Tanzanias. Dort half uns Santa, eine ehemalige Freiwillige, die mit ihrer Familie in Tanzania lebt, im Auftrag des Leipziger Missionswerkes die ersten wichtigen Dinge zu erledigen. Gemeinsam schauten wir uns einige Ecken dieser mir riesig, laut, undurchsichtig, niemals ruhend und dennoch liebenswert erscheinenden Stadt an (z.B. Nationalmuseum, Coco Beach) und erhaschten erste Eindrücke des Lebens in einer tanzanischen Großstadt. Wir genossen das erste tanzanische Essen (Chipsi Mayai - selbstgemachte Pommes im Omelette), kauften erste Stoffe, um uns lange Röcke schneidern zu lassen und wechselten die ersten Worte in Kiswahili.
 |
11 Tanzania-Freiwillige des Leipziger und Berliner
Missionswerkes am Coco Beach |
 |
| Blick von der Lutherkirche auf Dar es Salaam |
Nach vier Tagen ging es weiter: Gemeinsam fuhren wir mit dem Bus etwa vier Stunden nach Morogoro. An der Sprachschule in Morogoro (Lutheran Junior Seminary Morogoro) erhielten 30 Tanzania-Freiwilligen deutscher Missionswerke zwei Wochen lang Unterricht in Kiswahili, der Amtssprache Tanzanias. Während wir in der Woche nach einem festen Tagesablauf unterrichtet wurden, unternahmen wir am Wochenende Ausflüge (Besuch eines Massaimarktes, Wanderung in dem Uluguru-Gebirge) und erlebten unsere ersten tanzanischen Gottesdienste, bei denen wir leider nicht so viel verstanden.
Der Unterricht, der je nach Vorkenntnissen in verschiedenen Gruppen stattfand, bestand aus zwei Elementen: Einerseits der direkte Unterricht, in dem uns Lehrer und Lehrerinnen die Grammatik sehr geduldig näher brachte und andererseits die sogenannten "Drill-Groups". In diesen Kleingruppen lernten wir vor allem durch Nachsprechen der von Sprachlehrer/innen vorgesprochenen Wörter, die dann eigenständig auf andere Beispiele übertragen wurden. Wir erstellten erste Satzkonstruktionen, glichen Attribute an ihre Bezugsworte an, brachten Verben in die richtige Zeitform... Nicht immer klappte das so, wie wir uns das gewünscht hätten. Kiswahili soll, so sagen zumindest alle, die es können, eine recht einfache Sprache sein, weil Vieles logisch zusammenhängt und es nicht all zu viele Ausnahmen gibt. Dennoch ist es eben keine germanische Sprache wie Deutsch oder Englisch, sondern eine Bantu-Sprache, sodass es für mich kaum bis gar keine Zusammenhänge gibt, die beim Lernen helfen würden. Im Nachhinein würde ich sagen, dass in diesen zwei Wochen vor allem viele grammatische Grundlagen gelegt wurden auf denen wir nun aufbauen können.
Leider wurden einige Freiwillige in diesen Wochen auch krank, hatten beispielsweise Malaria oder Typhus. Trotz allem bin ich sehr froh über diese Zeit, in der wir Freiwillige uns auch viel besser kennen lernen konnten. Gekrönt wurden diese zwei Wochen durch eine feierliche Zeremonie, in der wir unsrere Zertifikate erhielten. Für diesen Abend hatten wir gemeinsam mit unseren Lehrern tanzanisch gekocht: So gab es beispielweise Ugali (Getreidebrei aus Maismehl), Pilau (Langlornreis mit bestimmten Zutaten), Dagaa (ganz kleine Fische), verschiedenes Gemüse und Vieles mehr. Gekocht wurde über dem Feuer.
Vom Gelände der Sprachschule:
 |
| Blick auf das Uluguru-Gebirge |
 |
Klettern auf Kokospalmen - die Stufen wurden
von Tanzaniern gemacht, um an Kokosnüsse zu gelangen |
 |
| Gemeinsames Kochen über dem Feuer |
Buntes Treiben in Morogoro: